Eine Aufgabe von vielen an diesem „Schreib-Samstag“ war, sich im Skulpturengarten eine Skulptur auszusuchen,
die einem besonders gefällt, um sie zu beschreiben, über sie zu schreiben oder sich schreibend mit ihr zu verbinden.
Ob in Gedichtform oder Erzählung, war jedem frei überlassen.
Und so entstand über die Skulptur "Die Besucherin" der Bildhauerin Monika Kirks folgender Text von Maria Deelmann aus Schweigen:
"In meinem neuen Heimatort in der Südpfalz gibt es so etwas
Liebevolles wie den "Skulpturengarten".
Allmorgendlich durchquere ich ihn auf dem Weg zu
meiner Weinbergs-Morgen-Runde.
Direkt am Eingang, da steht sie.
Sie, die mich anfangs erschreckte, weil sie unerwartet wartend dort stand.
Sie, das ist "Pauline", von mir so ernannt.
Ihre Schöpferin nennt sie schlicht "Besucherin".
Nein, sie besucht nicht, sie ist anwesend.
"Pauline" ist mir dem Wesen nach nicht fremd.
Wir scheinen uns zu ähneln. Oder haben wir gar gemeinsame Geheimnisse?
Sofort erkennbar ist ihre Vorliebe für Grün - habe ich auch.
Sie ist schlank - möchte ich auch bleiben.
Sie ist keineswegs jung, aber irgendwie doch jugendlich;
schließlich trägt sie einen Hut aus der Zeit des Jugens-Stils.
Ihr Blick scheint nachdenklich oder gar ein wenig melancholisch.
Mit verschränkten Armen scheint sie sich vor allzu Grobem zu schützen.
Und links oben trägt sie eine Herzkirsche.
So habe ich großen Gefallen gefunden an "Pauline"
und ich begrüße sie jedes Mal mit meinen Morgen-Worten:
"Leben lieben Sonne lachen".
Pauline gehört jetzt zu meinem neuen Leben."
Pauline