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Kunst erleben – Kunst genießen

Rundgang durch den Skulpturengarten:

Mit 25 großformatigen Skulpturen und Objekten aus Stein, Holz, Stahl und Beton von elf Bildhauer*innen aus der Pfalz, aus Baden und dem Elsass lohnt sich ab dem 1. Mai 2022 ein Spaziergang durch die Open Air Galerie im Gemeindepark in Schweigen-Rechtenbach.

Karl-Heinz Deutsch, Jockrim

Zur Website: de.m.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Deutsch

"Philosoph", 1988, Stein/Stahl

Karl-Heinz Deutsch ist vor allem durch seine Kopfskulpturen bekannt geworden. Dieses traditionelle Sujet hat bis heute nichts von seiner jahrtausende alten Faszination für die Kunst verloren. Das Kopffragment steht als Zeichen für das Ganze, als Sitz des menschliche Denk-und Sehvermögens.
Karl-Heinz Deutsch spricht vom Kopf „als der Schaltzentrale, die des Schutzes bedarf“. Entsprechend sind seine ersten Köpfe wehrhaft und kriegerisch. Eine spätere Formfindung sind die „Scheibenköpfe“mit ausladendem Hinterkopf, oft Materialkombinationen aus Stein und Stahl. Diese „Denker“ oder „Ägyptologen“ symbolisieren das Geistige im Menschen – wie auch der „Philosoph“, der gelassen, in sich versunken, dennoch nahbar und vertraut in der Parkmitte steht.

Christian Feig, Landau

Zur Website: www.christianfeig.de

"Hitchcock", 2013, Beton
aus der Serie: Movie Masters

„Alfred Hitchcock nimmt in der Serie „Movie Masters“ eine besondere Rolle ein. Nicht nur der Regisseur mit unglaublich großer darstellerischer Kraft hat mich beeindruckt, sondern auch das Vermarkten seines eigenen Namens wie ein Produkt. Deshalb wurde er nicht in Lebensgröße modelliert und massiv mit Beton gegossen. Ich habe ihn um ein Vielfaches vergrößert und einen Hohlguss gemacht, der trotzdem um die 80 kg Gewicht besitzt. Hitchcocks zunehmendes Körpergewicht und im Alter immer markanter werdendes Profil verleiht der Büste ihren besonderen Ausdruck und Charme.“ (Chr. Feig)

Didier Guth, Strasbourg

Zur Website: www.didier-guth.fr

"Assemblage", 2004
bois decoupé, technique mixte

Les Bois decoupé: „La référance est la carte, ses formes (lignes, ronds, points, et ses couleurs, couleurs franches (rouge, jaune, bleu, noir). Ces lignes, ronds, points sont découpés dans du contreplaqué peint et vernis puis assemblés de se sorte quíls forment une carte simplifiée, imaginaire, métaphorique. Quand cet assemblages s‘installe sur une facade à l‘extérieur d‘un batiment, il devient monumental, á la fois par sa taille, mais également en raison de la présence même du bâtiment, du mur, de ses fissures, de sa peinture, de sa matière, des fenêtres, du toit au dessus, des gouttières etc….

Dieter Händel, Klingenmünster

Zur Website: www.inspirito-holzkunst.de

"Hinein-Wachsen" / "bewegt" / "Aufrecht"!
Eichenholz, Acryl, Lasur, 2020

"Hinein - wachsen"
Kraftvolle Linien, Eichenholz und erdige, lebensbejahende Farben beschreiben den Ausdruck von Stärke und Lebendigkeit. Gebilde, die assoziativ an Blattstrukturen erinnern, streben - entdecken - erobern in schwungvoller Naivität den sie umgebenden Raum. Ein Sinnbild für das Menschenleben in der Spannung zwischen Herausforderung und Zuversicht.
....bewegt!...
Die in Eichenholz erschaffene Arbeit zeigt die Auseinandersetzung mit fließenden, harmonischen und emotional bewegten Elementen. Andeutungen von gespannter Haut und hervorstehende Fragmente, die den Vergleich mit Knochenplatten zulassen, verleihen dem Objekt die emotionale Gespanntheit. Vertikal angelegte Linien die das "Fließen" andeuten, Lebenslinien im Auf und Ab, mit Unterbrechungen und Brüchen versehen, sind jedoch in harmonischer Gesamtheit gefasst.
"Aufrecht!"
Die knochen ähnliche Struktur einer Wirbelsäule folgt der Idee von Individualität, von Einzigartigkeit, dem "Weglassen von Überflüssigem" und beschreibt, was den Menschen in seiner Wesenheit ausmacht. Der elementare Ausdruck wird durch die Farbenkraft der Natur unterstrichen.“ (Dieter Händel)

Jürgen Heinz, Lorsch

Zur Website: www.atelier-juergenheinz.de

"Intro I+II", 2013
Bewegte Stahlplastik, Stahl, lackiert
"Vögel", 2015
Bewegte Stahlplastik, Stahl/Edelstahl

Jürgen Heinz arbeitet mit Stahl. Seine Objekte sind reduziert und konzentriert, puristisch und muskulös. Stets getragen von einer klaren Formensprache und eleganter Textur. Der Betrachter übernimmt den subtilen Pulsschlag der Plastik und tritt ein in einen kontemplativen Wahrnehmungszustand, in dem er sich der visuellen Musikalität und lyrischen Kraft des Materials aussetzt. Virtuos spielt der Künstler mit Gewicht und Form, Harmonien und Kontrasten, Gravitation und Schwerelosigkeit. Die MOVING SCULPTURES von Jürgen Heinz kommunizieren mit dem Betrachter, berühren, ziehen in Bann und fordern auf zum Agieren. Bewegung bestimmt seine künstlerische Ausdrucksform. Seine Plastiken, Architektur- und Landschafts-Installationen verändern den Raum durch ihre pure Anwesenheit, agieren in privatem, musealen und öffentlichen Kontext. Jürgen Heinz regt einen Perspektivenwechsel durch Veränderung an.

„Die Seele des Objekts kommt durch die Bewegung zum Vorschein“.
Zitiert aus: Jürgen Heinz, Moving Sculptures
Bureau Contemporary I Büro für Kunst am Bau und im Raum

Ottmar Hörl, Wertheim

Zur Website: www.ottmar-hoerl.de

"Weltanschauungsmodell III", 2008
Kunststoff

Mit seinen temporären Installationen in öffentlichen Räumen hat der Konzeptkünstler Ottmar Hörl eine Präsentationsform entwickelt, welche die Isolierung des musealen Raums aufbricht. Sein Anliegen ist es möglichst viele Menschen zu einem kulturellen Diskurs einzuladen. Weitblicker, Fern-Seher, Visionäre?

Was sind das für Figuren, die durch ein Fernglas in die Welt blicken? Was sehen sie? Wie nehmen sie die Welt, die Wirklichkeit im Zeitalter von Globalisierung, Internet und Klimawandel wahr? Was erachten sie für wichtig, was ignorieren sie? Wie weit und wie tief reicht ihr Blick? Schauen sie in die Zukunft? Wissen sie um den Zusammenhang von Wahrnehmung und Weltanschauung? Schauen sie nur oder handeln sie auch? Nachdenken über Wahrnehmungsmechanismen
Themen wie Weltanschauung und Weitblick werden mittels serieller Skulpturenobjekte auf den Punkt gebracht, werden für jedermann sprichwörtlich „be-greifbar“. „Alle Menschen sind eingeladen, über die Generierung von Ideen, über Wahrnehmungsmechanismen und Weltanschauungen nachzudenken, diese neu zu verhandeln“, betont Prof. Ottmar Hörl. Dem künstlerischen Konzept entsprechend, eröffnet die Arbeit zahlreiche Möglichkeiten, unterschiedliche Fragenkomplexe zu durchdenken und sich auf verschiedenen Ebenen mit dem Potenzial menschlicher Vorstellungs- und Gestaltungskraft sowie deren Wirkungsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. Dabei bleibt es den Betrachtenden überlassen, auf welcher Ebene sie einsteigen und welche Anregungen, Interpretationen und Inspirationen sie daraus ableiten.

Pavel Miguel, Pfinztal-Berghausen

Zur Website: www.pavelmiguel.de

Wohin du gehst, gehst du mit mir
Holzobjekt

„Seit seinem ersten öffentlichen Auftreten im Jahr 1995 hat Pavel Miguel stets seine urwüchsige bildhauerische Begabung unter Beweis gestellt. Der Rückblick auf die vergangenen Jahrzehnte zeigt, dass er nicht aufgehört hat, Skulpturen und Installationen zu schaffen, die eine tiefgehende Reflexion über die vielfältigen existenziellen, ideologischen und politischen Fragestellungen beinhalten. Pavel Miguel spürt das Pulsieren der Welt:

Nichts Menschliches ist ihm fremd, gleichgültig, ob es sich um Ereignisse und Entwicklungen in Kuba bzw. Lateinamerika oder in Europa und insbesondere in Deutschland handelt, wo er seit vielen Jahren lebt und arbeitet. Er ist ein Mensch unserer Zeit, ein Künstler, der das Tageslicht und das Rauschen der Straßen bevorzugt, sowie ein aufmerksamer Beobachter der Weltgeschehnisse, wo immer sie eintreten.

Seine Skulpturen und Installationen zeugen von einem hohen Grad an Sensibilität sowie von der außerordentlichen Fähigkeit, das Wesen des Materials zu erkennen und dessen strahlende Kraft herauszuarbeiten“….Zitate aus “Eine weit um sich greifende Bildhauerei“ von Nelson Herrera Ysla, Kunstkritiker, Kurator und Poet.

Pavel Miguel: „Es hat mir nie gefallen, zu viel über meine Kunst zu reden. Ich verlasse mich darauf, dass sich meine Werke von selbst erklären. Ich versuche immer, einfach und verständlich zu bleiben. Ich bin kein Freund der Rhetorik und der Haarspalterei, ich bevorzuge es, wie Bunuel sagte, „grob und essentiell zu bleiben“. Die für das Aufbauen mancher Installationen benutzten Stämme und Äste sind Reste von durch Stürme entwurzelte Bäume. Unter diesen Bäumen bin ich groß geworden und fand manchmal Gesundheit und Zuversicht. Deswegen ist meine Kunst eine Art von Wiedergeburt.
Mein Boot steht für Aufbruch, Reise, Exil, ist ein unausweichliches Symbol für Auswanderung und Ankunft. Die Wurzeln aber repräsentieren unsere Herkunft, unsere Erfahrungen, unser bisheriges Leben, das wir überall hin mitnehmen. „A donde vayas, irás conmigo“!

Guntram Prochaska, Grötzingen

Zur Website: www.guntram-prochaska.de

"Die heilsame Coronita von Schweigen"
Silberpappel

Die kulturheilsame Coronita v. Schweigen, Urenkelin der Heiligen Corona aus Syrien ist gespalten - doch die Kunst verbindet die heillos heile Welt…. Guntram Prochaska versteht seine Holz-Skulpturen als ‚gute Geister‘. Sie entstehen aus dem Wuchs, den die Biografie des Baumes an seinem bestimmten Standort ihnen gegeben hat: Der Sturm hat den Baum geduckt, der Wind erhoben. Der Regen hat ihn durchweicht, die Sonne eingerissen. Die Nacht hat ihn geschwärzt, der Tag ausgebleicht. Pilze haben ihn ausgesaugt, Borkenkäfer ausgehöhlt, Himmel und Erde haben ihn ernährt.

Der Baum bildet zunächst die Wurzel, den Ausgangspunkt. Ganz im Sinne der LandArt haucht Prochaska geschlagenen, entwurzelten Bäumen mit der Motorsäge wieder neues Leben ein. In einer spontanen, intensiven Auseinandersetzung zwischen dem Künstler und seinem Material, oftmals auch eingebettet in eine Performance aus Musik, Gesang und einem emotionalen Schaffensprozess, entstehen stark reduzierte, archaische Gestalten. Sie sind wie Engel, Totem, Schutzpatrone, die in ihren Betrachtern positive, ganz persönliche Assoziationen wecken und in sich doch die Geschichten ihrer Besitzer, ihrer Aufstellungsplätze tragen. Diese erdverbundenen und dennoch globalen „Guten Geister“ finden sich bereits in vielen Ländern, auf allen Kontinenten, die der Künstler auf den Spuren der kulturellen Vielfalt schon bereiste. Es gibt Menschen mit großem und heilsamem Einfluss auf die Welt - Gute Geister eben!

Petra Roquette, Maximiliansau

Zur Website: www.petraroquette.de

"Hahn im Korb“ 2022
Liesel“, 2022
Ulmenholz, Beton, Metallplatte

„Unerschöpflicher Ideenschatz für meine Arbeiten sind Baumstämme. Jahrzehntelang gewachsen, durch Bodenbeschaffenheit, Umwelteinflüsse, Wind und Wetter geformt, begegnen mir diese, oft schon skurril, mit fast menschlich anmutender Physiognomie.
Zu Beginn lasse ich den Baum, seine Struktur, seine Geschichte und seine innere Ausdruckskraft auf ich wirken. Mein Ziel: Ein Arbeiten mit dem Holz und nicht dagegen.
Manche von Wind und Wetter geprägten, verkrümmten Balken erzählen bereits so viel, dass sie in ihrer Form kaum noch bearbeitet werden müssen. Sie erhalten durch Kopf und Fuß ihre Vervollständigung zur eigenständigen Figur.

Die organische, fast menschlich anmutende Bewegung des Holzes in Kombination mit dem modellierten und in Beton gegossenen markanten Kopf und Fuß, bringen einen spannenden Kontrast zwischen zwei ganz unterschiedlichen Materialien hervor. Der kalte, harte, künstliche Stein und das warme, weiche, natürliche Holz gehen eine Verbindung ein, die für mich ihren ganz besonderen Reiz hat: Bodenständig, geerdet, in sich ruhend und lebendig zugleich.“

Colette Wendel 'EHR, Altenstadt ( F)

Zur Website: www.colette-wendelehr.fr

" Observer le monde " , 2022 , Grès jaune 

" Traverser les continents ", 2022, Métal 

Die Werke der Elsässerin Colette Wendel’EHR, in diesen schwierigen Zeiten entstanden und ausgeführt , sind eine Liebeserklärung an unseren kostbaren Planeten und an seine Bewohner.

Die Rundungen der Erdkugel sollen die Lebensfreude ihrer Bewohner widerspiegeln. Die Rostspuren der Planisphäre sollen nicht davon abhalten, die Welt zu entdecken.

- Von einem höheren Standpunkt die Welt friedlich betrachten
( Frau und Weltkugel aus gelbem Sandstein )
- Sich mit wohlwollendem Blick in die Weite der Kontinente wagen
( Ausgeschnittene Metallplatte )
- Den Planeten schützen, endlich handeln.

Karlheinz Zwick, Annweiler

Köpfe“, 2022, Stahl patiniert

KH Zwick ist ein leidenschaftlicher Zeichner. Seine Entwürfe sind Protokolle für eine Form, wobei er die Natur nicht imitieren möchte. Sie sind Ausgangspunkt für die dreidimensionale Verwirklichung seiner Skulpturen im Atelier. Dort wird die Idealform mittels Laserprogramm erfasst und umgewandelt, die Teile werden heraus geschnitten und perfekt zusammen gebaut. So entstehen meterhohe Skulpturen, wie beim Weinerlebnispfad in Nußdorf oder auch am Schweigener Kreisel.

Kopf, Köpfe, Doppelköpfe sind zentrale Motive seiner Arbeiten, sowohl in der Malerei, als auch in der dreidimensionalen Gestaltung. Judith Zwick beschreibt im Vorwort „Eine künstlerische Annäherung“ diese Werke ihres Vaters: “In vielen der Köpfe sind, wenngleich gesichtslos, Gesichter zu erkennen. Doch anders als in herkömmlichen Porträts, in denen meist nur ein Aspekt, ein Gesichtsausdruck herausgearbeitet ist, ahnt der Betrachter von Zwicks Arbeiten nichts über die Befindlichkeit des Abgebildeten.

Die zentralen Motive seiner Arbeit sind von großer ästhetischer Schönheit und makelloser Oberfläche.“

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