Am Marktplatz in Schweigen, Ecke Längels-und Hauptstraße befindet sich das Weingut Geisser.
Hier konnte die Landauer Künstlerin Susanne Wadle einen Raum mit
ihren außergewöhnlichen Objekten bestücken.
Wir gehen nah dran an die hohen Fensterscheiben und entdecken im „Kunst-Schaufenster“
das fantastische Universum von Susanne Wadle. „Fremd und doch vertraut“ war der Titel
einer Ausstellung in der Stiftskirche Landau -. und wir zitieren aus der Rede:
„Fundstücken, die ihr aus den vielfältigen Dingen des Alltags ins Auge springen,
gibt Susanne Wadle einen neuen Wirkungsort und eine neue Bestimmung.
Das kann ein Ding vom Sperrmüll oder Flohmarkt sein oder ein Gebrauchsgegenstand,
mit dem andere nichts mehr anfangen können. Susanne Wadle näht und bemalt,
klebt und fängt zusammen, ohne das ursprüngliche Material gänzlich unsichtbar zu machen.
Der Abfall unseres Überflusses, das Wertlose wird auf diese Weise geadelt und erhält neues Leben.
Mit Sinn für Witz, fantasievoll und unerschrocken gegenüber Extremen und ungewöhnlichen
Kombinationen baut die Künstlerin Einzelteile zu etwas Neuem weiter“…
„Blüten“ wachsen auf grünen Stengeln aus Blumentöpfen heraus, die Blütenblätter recken sich nach dem Licht.
Erst bei näherem Hinschauen entdeckt man, dass es sich um Arme und Beine von Barbies handelt.
Der „Junger Mann, schlafend“, eine Maske aus Terracotta, liegt versunken in einem Flechtwerk.
Erst beim zweiten Blick erkennt man die Fragmente eines Besens, die Kopf- und Barthaare bilden.
Man entdeckt die „Frau mit Lämmchen“ aus Ton modelliert, die auf einer kenianischen Kopfstütze ruht.
Oder ein bäuerlicher Holzstuhl, der mit einer Webarbeit aus dem Jemen bezogen ist und jetzt Platz
gibt für eine mit Himalayapapier kaschierte Maske.
So finden nostalgische Gegenstände, die Geschichten von früher erzählen und die Susanne Wadle
über viele Jahre zusammen getragen hat, eine neue Bedeutung.
Sie sagt: „Als Ausgangsmaterial für die Plastiken aus der Werkgruppe `fremd und doch vertraut ́“
verwende ich Fundstücke wie altes Mobiliar, Gefäße oder scheinbar Wertloses.
Ich verfremde die Dinge indem ich sie aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang isoliere und verrätsele.
Tragender Bestandteil dieser Plastiken, meistens Figuren, sind Köpfe und Körperfragmente
die ich aus grob schamottiertem Ton aufbaue. Nach dem Brand im Ofen glasiere ich diese oder bemale sie.
Oft kaschiere ich die Oberfläche mit Papier aus Pflanzenfasern. Der Grad der Abstraktion
und Requisiten wie Koffer und Kopfbedeckungen lassen die Werke surreal und geheimnisvoll erscheinen,
- vielleicht wie `gestrandete Reisende.“
Abstraktere Plastiken mit leiblichem Bezug entwickle ich in der Werkgruppe „Habitat“.
Einfache plastische Formen erinnern an große Gefäße, Nester und Höhlen.
Sie evozieren archaische Bilder von Schutz und Geborgenheit.
Die Plastiken sind vielfach benutzbar und bespielbar.
Die Habitat-Werkgruppe will Schlupfwinkel und Schutzräume bieten angesichts der zunehmenden
auch globalen Zerstörung von Lebensräumen. Diese Werke verwende ich seit den 90-ger
Jahren auch für Performances“.
Kontakt zu: www.susannewadle.de
Weitere Infos zum Kunstparcours / Skulpturengarten
www.schulhaus-schweigen.com