Skulpturengarten 2025

Kunst erleben – Kunst genießen

Rundgang durch den Skulpturengarten:

20 großformatige Kunstwerke und Objekte von zwölf zeitgenössischen Bildhauer*innen aus der Pfalz, dem Badischen und dem Elsass sind 2025 zu bewundern. Geschaffen aus einer breiten Palette klassischer Bildhauermaterialien wie Stein, Holz, Stahl, Keramik und Kunststoff laden die Arbeiten ab dem 11. Mai 2025 zum Spaziergang durch die Open Air Galerie im Gemeindepark in Schweigen-Rechtenbach ein.

Peter Brauchle

Instagram/bildhauer.brauchle/

„Solea“, Aluminiumguss mit Teillackierung, 2022

*1970 in Weil am Rhein,
selbständig als freischaffender Künstler in Lustadt (D)

Stolz, gebrochen, dynamisch, entspannt, zerstört, romantisch, sensibel oder einfach – Es sind die Urgefühle und Emotionen, die mich inspirieren und die ich als Spannung benötige, um meinen Skulpturen Gestalt zu geben.

Solea – die Schöne. Ihre dynamische Bewegung und starke Geste bedeutet für mich der „freie Fall in die Zukunft“ – im letzten Moment sich einlassen, loslassen.

Anna Bludau-Hary

annabludau.de

„Zapfen“, Draht, Washipapier, 2025

* 1961 in Köln
Seit 2000 freischaffende Künstlerin mit Atelier im Kunsthaus Worms

„Schwerpunkt meiner künstlerischen Arbeit sind Objekte und Installationen aus Papier. Es ist das Material für meine Werke, die licht und zart wirken und oft zeitkritisch sind.

Als Hommage an die Natur ist die Arbeit „Zapfen“ entstanden. Er besteht aus 7 Drahtkokons, die das Grundgerüst bilden. Die Form und die stilisierten Samenschuppen werden definiert durch 7 aus Draht geflochtenen umlaufenden Bändern, die mit Washipapier kaschiert sind. Der Kokon steht für Metamorphose, für die Entstehung von Leben. Als abstrakte Architektur kann er uns Gefühle der Gefangenschaft, wie auch der Geborgenheit vermitteln. Die Zahl 7 gilt in vielen Kulturen als Symbol für Vollkommenheit. Sie verbindet Himmel und Erde.

Der Zapfen beinhaltet ein ganzes Universum der Formenvielfalt. Er ist Genpool für neues Leben und Nahrung für die belebte Natur. In ihm steckt der Bauplan und die Kraft eines ganzen Baumes.

Birgit Feil

birgitfeil.de

instagram/birgit.feil_plastiken

„Götz und Gisela“, Beton, 2022

* 1965 in Stuttgart
Lebt in Leonberg mit Atelier in Stuttgart-Vaihingen

Seit ihrem Studium widmet sich Birgit Feil dem Thema „Mensch“.
Menschen, alltäglich, unspektakulär und normal. Menschen, zu denen der Betrachter Geschichten erfinden darf.

„Götz und Gisela“, aus der Serie der „Kissenstapler“, sitzen auf weichen und bequemen Kissen, die hoch zu einem Turm gestapelt sind. Sie besitzen viel, doch ihre Anhäufung von Luxus wackelt bedenklich. „Adele Zimmer“ hingegen benützt ihre Kissen als Flügel und ihr Stuhl verwandelt sich in ein Sprungbrett.

Die Figuren von Birgit Feil sind in einer lockeren, groben Handschrift modelliert und wirken dennoch sehr realistisch. „Sie stellen die uns alltäglich umgebenden Menschen dar, als Doppelgänger mit Déja-vu-Garantie. Es sind keine klassischen Schönheiten, sondern Prototypen für das Menschliche an sich, unaufgeregt daherkommende und leise Vertreter der Gattung Mensch in einer lauten Welt.“

(aus Katalogtext von Marko Schacher, Galerist Stuttgart)

Susan Geel 

susangeel.de

smith-art.de

„Überblick II+III“, Terracotta, 2020/23

*1962 in Zürich
2020 Aufbau der Atelier- und Galeriegemeinschaft SmitH-ART in Mainz-Weisenau (Susan Geel und Hildegard Müller)
lebt und arbeitet seit 27 Jahren in Deutschland

„Die Bearbeitung des natürlichen Materials Erde mit den Händen und einfachem Werkzeug ermöglicht den unmittelbaren Kontakt zur entstehenden Skulptur. Die Technik des Hohlaufbaus erlaubt mir während des gesamten Entstehungspro-
zesses permanente Veränderungen.

Die Struktur der Oberfläche und der Einfall des Lichts spielen für mich eine große Rolle, um bestimmte Eindrücke beim Betrachter entstehen zu lassen.

In meinen Arbeiten interpretiere ich Merkmale und Eigenschaften eines Menschen. Ich setze mich mit der Körperlichkeit auseinander und untersuche Situationen der Körperspannung und der Bewegung.“

Martin Lorenz 

atelier-t10.de

„Überblick II+III“, Terracotta, 2020/2023

 *1952 in Landau
Lebt und arbeitet in Landau mit Atelier in Sankt Martin

Für den Künstler Martin Lorenz ist die Natur die Inspirationsquelle seines künstlerischen Schaffens. Organische Formen verschiedenster Art, Fundstücke aber auch natürliche und vom Menschen beeinflusste Veränderungen der Umwelt  können Auslöser der Motivfindung sein. So entstehen eigenständige Werke die keine Abbilder der Natur sind, sondern Neuschöpfungen des Künstlers.

Dabei bedient sich Lorenz, je nach Gestaltungsabsicht, ganz unterschiedlicher Materialien wie Papier, Wachs, Ton, Styropor, Beton, Kupferblech und Bronze. 

Fundstücke aus der Natur werden ergänzt, überarbeitet, neu zusammengesetzt oder die Formen werden komplett neu erfunden. 

Die Plastiken und Installationen sind inhaltlich nicht eindeutig zuzuordnen und lassen dem Betrachter Raum zur eigenen Interpretation.

Germain Roesz

„Dialog“, Metall, rot lackiert, 2025

 *1949 in Colmar, lebt und arbeitet in Strasbourg und Paris

Germain Roesz ist Maler, Bildhauer und Poet.
Er versucht, einen Dialog zwischen Geometrie und Formlosigkeit, Ordnung und Chaos herzustellen. Dieses Anliegen, das er seit 50 Jahren unermüdlich verfolgt, schafft beim Betrachter oder Leser ein tiefgreifendes Erlebnis –  es ist eine Art Erweiterung der realen Welt, in der der Teil der Vorstellungskraft und des Spekulativen von grundlegender Bedeutung ist. Seit mehreren Jahren bringt seine Arbeit am und vom Licht seine Farben und Formen in eine kraftvolle Dynamik. „Der Einklang von Malerei und Poesie ist in meiner Arbeit von Anfang an beständig“.

Lumière dehors recèle dedans
Lumière en soi reflète dehors
Hors de lumière encagée
Un centre lumine

Walter Schembs

walterschembs.de

„Venus“, Jasmin/Pappel, 2024

 *1956 in Worms
Lebt und arbeitet in Worms

Walter Schembs ist ein figurativer Holzbildhauer. Holz ist der Werkstoff, mit dem er sich seit Beginn seiner künstlerischen Arbeit
beschäftigt. Aus Holz schafft er Skulpturen, die sich mit der Darstellung des Menschen auseinandersetzen. Die Stelen, die expressiven Ross- und Reiter-Konstellationen, die Paare und Köpfe sowie die Engel und andere geflügelte Wesen – die vollplastischen, rundum gearbeiteten Oberflächen seiner groß- und kleinformatigen Skulpturen weisen die Spuren der Bearbeitung mit Beil und Kettensäge auf. Oft ist vorgefundenes Holz, wie alte Eisenbahnschwellen, Holz aus alten Dachstühlen, alte Balken oder Schwemmholz für seine Arbeiten typisch. Auch dann, wenn Walter Schembs sie in Bronzeguss fertigt, weisen sie die typische Optik, der aus Holz gefertigten Figuren, aus.

Eckart Steinhauser 

eckart-steinhauser.de

„Kristall XII“, Cortenstahl, 2024

 *1969 in Friedrichshafen
Lebt und arbeitet in Ettlingen mit Atelier auf der Wilhelmshöhe

Die Kunst ist kein Spiegel, sondern ein Kristall. Sie schafft ihre eigenen Gestalten und Formen.                                                                                                       Oskar Wilde

„Ausgangspunkt meiner Skulpturenreihe „Kristalle“ sind einerseits zufällig in Wald und Gelände liegende Steine und Felsbrocken, andererseits im Stadtraum gezielt platzierte Bruchsteine, dort meist zur Orientierung und Wegeführung.

Dazu kommt die Faszination von Kristallen, die durch ihre Regel-

mäßigkeit und Ordnung bestechen. Ihre sichtbare Oberfläche lässt etwas erahnen von der unsichtbaren Ordnung der Atome, den Bausteinen der Welt. Die Skulpturen entwickle ich dann über die Form und ihr Gleichgewicht, in der sich Ruhe und Bewegtheit gleichermaßen finden und gegenüber stehen.“

Josef Willerich

facebook.com/jowimade

„Kraftplatz“, Eiche auf Sandstein
„Ruhepole“ zum Kraftplatz
Kastanie auf Metallplatte, 2022

 *1960 in St.Martin
Lebt und arbeitet in St. Martin

Aus heimischen Hölzern mit Kettensäge und Schleifwerkzeugen entstehen Holzobjekte und Skulpturen. Dabei arbeite ich ohne Vorlage aus der freien Hand. Meist entstehen die Objekte spontan, wobei mich der Baumstamm durch seinen Wuchs, seine Maserungen, Astlöcher, Einschlüsse und Verletzungen inspirieren. Namen und Interpretationen ergeben sich im Nachhinein.
„Kraftplatz“ Eiche geschwärzt, aus einem Stamm gespalten und als Spannungsfeld auf Pfälzer Sandsteinplatte installiert, ragt empor zum Himmel wie gewachsen. Die Außenschale und der innere Kern stehen in Koalition.

„Ruhepole“ zwei kugelförmige Objekte als Gegensatz, entstanden aus einem kräftigen Kastanienstumpf strahlen anziehende Gelassenheit aus.

Sylvie Villaume / Didier Guth

didier-guth.com

instagram.com/silvillaume

„Menschen machen Lärm“ – Duo-Wandbild, Sperrholzplatten, bemalt, 2024

 Sylvie Villaume
*1963 in Saint-Dié des Voges
Lebt und arbeitet in Strasbourg
silvillaume@wanadoo.fr

Didier Guth,
*1951, lebt und arbeitet in Strasbourg

PlakatWandKunst ist ein deutsch-französisches Künstlerkollektiv. Die großformatigen Tafeln werden seit über zehn Jahren grenz-
überschreitend im öffentlichen Raum ausgestellt.

Zeichnung, Malerei, Couzages, Assemblage, multidisziplinäre Kreationen, « oisseaux et nature » sind die Themen von S.Villaume.
Die Motive von D.Guth kommen aus der Geografie, sind Fragmente von Landkarten, die er immer weiter vergrößert, bis sie zu abstrakten Zeichen und sich zu neuen, originellen Landschaften entwickeln

Hui Ling Yang

goingtoart.jimdofree.com

„Shao-Lin“, Keramik, 2021

 *1969 in Taichung, Taiwan
lebt und arbeitet in Grünstadt

Die Künstlerin Hui Ling Yang lebt seit 25 Jahren in der Pfalz.

In ihrer Kunst verbinden sich die fernöstliche Philosophie ihrer
asiatischen Wurzeln und europäische Schaffenskultur, angeregt und gefördert durch ihren deutschen Lehrer, Professor Eberhard Linke.

Ihre oft kubistisch angelegten Plastiken zeigen, wie durch
Auflösung des Organischen in geometrische Formen eine
Mehransichtigkeit entsteht, die im Perspektivwechsel reiche
Deutungsmöglichkeiten eröffnet.

In ihrem Atelier bietet sie Workshops für Kinder und Erwachsene mit den Materialien Stein und Terrakotta an.